Geboren und aufgewachsen bin ich an und auf den Grashügeln in den Sarntaler Alpen. Sobald auf diesen zwar schönen, alpinistisch aber wenig herausfordernden Heimatbergen alles entdeckt war, wurden die anvisierten Gipfel bald höher, die Wände steiler und die Herausforderungen größer. Im Alter von wenigen Monaten verbrachte ich bereits viele Sommerwochen auf der familieneigenen Almhütte, wo meine Großmutter mit uns 3 Kindern fortan jeden Sommer in den langen italienischen Ferien alle Hände voll zu tun hatte. Gelegentlich schauten auch unsere Eltern an den Wochenenden nach dem Rechten. Früher gab es oft Diskussionen, wenn die Freunde im Schwimmbad waren und wir wieder mal in die Berge mussten, doch heute bin ich unendlich dankbar für die Naturverbundenheit und die unzähligen Stunden an Erinnerungen draußen in der frischen Luft, die mir aus dieser Zeit geblieben sind. Nicht die besten Schuhfirmen kriegen solche Vibram-Sohlen hin, wie wir damals unter unseren nackten Füssen an Hornhaut aufgebaut hatten.

Rückblickend betrachtet schien der Weg vorgezeichnet. Trotzdem ging es über viele Zwischenschritte und Umwege bis zu meinem heutigen Beruf als Bergführer. 15 Jahre arbeitete ich ehrenamtlich beim Südtiroler Alpenverein und ging dabei mit Kindern und Jugendlichen zum Klettern, Bergsteigen oder auf Hüttenlager. Außerdem habe ich zahlreiche Kletterkurse in der Kletterhalle Vertikale in Brixen gegeben und nebenher in einem Büro am PC gearbeitet, um dann alles verdiente Geld wieder in den Bergsport zu stecken. 2019 habe ich mich entschlossen, gemeinsam mit Armin die Bergführerausbildung in Südtirol zu machen, habe den Bildschirm mit Seil und Pickel ausgetauscht und arbeite hauptberuflich als staatlich geprüfter Berg- und Skiführer.

Seit 2019 wartet zuhause auch immer meine kleine Tochter, dass ich stets wieder gesund von meinen Touren zurückkehre.​