Eine Besonderheit in den Dolomiten ist die Sellagruppe. Charakteristisch sind die sekrechten Wände, welche den gesamten Gebirgsstock umgeben und oben auf einer mondähnlichen Hochebene enden. Umgeben wird das Massiv von den 4 Pässen: Sellajoch, Grödnerjoch, Pordoijoch und dem Campolongo Pass. Im Winter ist den Skifahrern die Sellaronda sofort ein Begriff und auch Radfahrer geraten ins Schwärmen, wenn sie an die Umrundung des Sellastocks mit ihren Drahteseln denken. Doch leider auch die Motorradfahrer nutzen die gut erschlossenen Passstraßen und das grandiose Panorama für ihre Spritztouren und verursachen ordentlich Lärm, doch wer kann es ihnen bei dieser einzigartigen Landschaft übel nehmen. Schließlich kommt es auch uns Kletterern zugute, dass wir mit wenig Zustieg direkt bei einigen der schönsten Mehrseillängentouren in den gesamten Dolomiten sind. Die Felsqualität ist fast durchwegs ausgezeichnet und man kann sie Südwände am Ciavaces auch im Winter klettern. Wird es im Sommer zu heiß für die Südwände finden sich an den Sellatürmen, am Meisules oder der Murfereidgruppe jede Menge Touren im kühleren Schatten.

Wem die Kletterpatschen zu eng und die Griffe beim Alpinklettern zu klein sind, der greift zum Klettersteigset und in die Drahtseile und kann in atemberaubenden Ambiente einige der bekanntesten und schönsten Klettersteige erkunden. Auf dem bereits erwähnten Hochplateau warten idyllisch gelegene und ausgezeichnete Hütten darauf, die hungrigen und durstigen Bergsteiger zu verwöhnen. Hier trifft man auch jene, welche auf dem Dolomiten Höhenweg Nr. 2 von Brixen nach Feltre unterwegs sind und auf ihrer Route auch über den Sellastock wandern und sogar eine Nacht auf der Bambergerhütte (Rifugio Boe) in 2.871 Metern höhe verbringen dürfen - atemberaubender Sonnenuntergang und -aufgang inklusive. 

Noch besser wirds dann im Winter, dann ist es auch auf den Passtraßen, welche übrigens in den Wintermonaten geöffnet sind, deutlich ruhiger und die zahlreichen Rinnen und Coiloirs des Massivs sind mit Schnee gefüllt und warten auf die Freerider. Dort wo es im Sommer oft zu nass ist um an den Felswänden zu klettern, bilden sich zahlreiche Wasserfälle und locken die Eiskletterer. Bestaunt werden sie von den Skifahrern, die auf der Sellaronda unterwegs sind um dieses einzigartige Massiv umrunden, ständig neue Eindrücke von allen Seiten dieser Felsbastion erhalten und oft gar nicht wissen, welche der zahlreichen ausgezeichneten Hütten sie zum Essen am besten ansteuern sollen.

Wie man nun auf den schönsten Wegen oder kletternd auf diese Mondlandschaft gelangt, kann dir ein Bergführer am besten zeigen. Möchtest du den Sellastock im Winter ganz entspannt auf der Sellaronda erleben oder beim Freeriden mitten hinein in die wilde Landschaft, dann bist du bei einem Bergführer ebenfalls bestens beraten.