1865
3.937 mt.
Adolphus Warburton Moore, Horace Walker, Jakob Anderegg
PIZ ROSEG
Eselsgrat (AD-, III)
730,- €
ab
Der Berg
Kein Bergmassiv in den Ostalpen hat derart hohe Gipfel zu bieten, wie das Berninamassiv. Im Gegensatz zum Piz Bernina schrammt der Piz Roseg jedoch knapp an der magischen Viertausender Grenze vorbei. Das bedeutet jedoch, dass er trotz seiner mächtigen und atemberaubenden Form und beeindruckenden Schönheit bei weitem nicht die Aufmerksamkeit unter Alpinisten bekommt, die er sich eigentlich verdienen würde - was eigentlich gar nicht schlecht ist. So hat man an diesem wunderbaren Berg seine Ruhe und kann den Anstieg über den anspruchsvollen Eselsgrat in vollen Zügen genießen - ganz ohne Stau und Steinschlag von anderen Seilschaften.
Die Tour
Piz Roseg - Eselsgrat: Die lange und anspruchsvolle Tour über den Eselsgrat auf den Piz Roseg fordert den kompletten Alpinisten. Lange Hüttenzustiege sowie weite Strecken, die es auch am Gipfeltag zurückzulegen gilt fordern eine gute Kondition. Die große Höhe von fast 4.000 Metern erfordern eine gute Akklimatisierung. Dazu ein spaltenreicher Gletscher, der Gletschererfahrung voraussetzt und ein anspruchsvoller Felsgrat mit Kletterschwierigkeiten im III. Grad. Im Gipfelbereich ist darüber hinaus ein sicheres Gehen mit Steigeisen und Pickel notwendig, da man sich an steilen Schnee und Eisflanken bewegt. Dafür wird man mit einer der besten und lohnendsten Touren auf einen der schönsten und eindrucksvollsten Gipfel er Ostalpen belohnt. Ein muss für jeden, der sich den Herausforderungen gewachsen fühlt und eine absolute Traumtour.
Leistungen
Diese Leistungen sind im Preis dabei:
- Gesamte Organisation und Führung durch einen staatlich geprüften Bergführer
- Alle erforderlichen Reservierungen werden vorab gemacht
Zusatzkosten für die Teilnehmer:
- 1x Hüttenübernachtung mit HP auf der Tschiervahütte
- Transfer vom und zum Treffpunkt
- optional: Kutschenfahrt durch das Val Roseg
- Spesen (Übernachtung, SKutsche) für den Bergführer
- Individuelle Trinkgelder
* Leihausrüstung (10,-€ pro Ausrüstungsgegenstand)
Informationen
Fakten
Ort:
Berninagruppe
Beste Jahreszeit:
Juli - September
Dauer:
2 Tage
Treffpunkt:
Pontresina - Zugbahnhof
Anforderungen
Sicherheisrelevant
- Trittsicherheit
- Sicheres Gehen mit Steigeisen und Gletscherpickel
- Klettern im III. UIAA Grad
- Gute Kondition für eine Tourendauer von 12 Stunden (Auf- und Abstieg) mit 1.500 Höhenmeter am Gipfeltag
Genussrelevant
- Schwindelfreiheit
- Gute Akklimatisierung
Programm
1. Tag: Hüttenzustieg Tschiervahütte
Vom Bahnhof in Pontresina aus, wo wir uns treffen werden und einen kurzen Ausrüstungscheck durchführen, geht es zunächst eine ganze weile flach durch das Val Rose bis zum Hotel Roseg. Hier besteht auch die Möglichkeit, sich diesen Fußmarsch ganz standesgemäß mit einer Kutschenfahrt zu sparen. Ab dem Hotel Roseg beginnt der Zustiegsweg in Richtung Tschiervahütte. Zunächst noch vorbei an einzelnen Bäumen und Wiesen wird das Gelände in Richtung Hütte hin immer schroffer und karger und wir kommen langsam aber sicher ins Hochgebirge. Die letzten Höhenmeter zur Hütte legen wir auf der Moräne des Tschiervagletschers zurück, der zwar nach wie vor sehr mächtig ist, sich jedoch auch bereits weit zurückgezogen hat.
5 Stunden - 12,1 Km - 800 Höhenmeter
2. Tag: Über den Eselsgrat auf den Piz Roseg
Wie bei Hochtouren üblich, wird auch auf der Tschiervahütte früh am Morgen das Frühstück serviert und wir starten im Anschluss im Schein unserer Stirnlampenhinunter auf den Tschiervagletscher. Diesen queren wir und gelangen über eine Felspassage in Richtung Piz Umur. Über einen weiteren spaltenreichen Gletscher steigen wir höher und erreichen den Einstieg des Eselsgrat nach etwas mehr als 3 Stunden. Nun beginnt die Kletterei in feinstem Granit, die uns für die nächsten 2-3 Stunden beschäftigen wird. Über steile Schnee und Eisflanken geht es weiter auf die Schneekupee und auf den Hauptgipfel des Piz Roseg. Hier genießen wir das gewaltige Bergkino in dieser atemberaubenden Kulisse, bevor wir wieder entlang der Aufstiegsroute unseren Abstieg antreten. Am Eselsgrat gibt es mehrere Abseilstellen.
12 Stunden - 6 Km Aufstieg - insgesamt 24 Kilometer - 1.500 Höhenmeter - 2.300 Höhenmeter
Die Geschichte der Erstbesteigung
Die Erstbesteigung des Piz Roseg gelang am 28. Juni 1865 den Engländern Adolphus Warburton Moore und Horace Walker gemeinsam mit ihrem Bergführer Jakob Anderegg. Auch heute noch folgt man bei einer Besteigung des Piz Roseg über den Normalweg den Spuren dieser Erstbesteigung. Durch das Val Roseg über den Nordgrat, auch Eselsgrat, Middlemoregrat oder in rätoromanisch la cresta genannt, auf den Gipfel. Traurige Berühmtheit hat der Piz Roseg zudem erhalten, da an seiner Nordwand einer der besten und bekanntesten Steilwandskifahrer, der Südtiroler Heini Holzer, am 4. Juli 1977 tödlich abstürzte - beobachtet durch das Fernglas vom damaligen Hüttenwirt der Tschiervahütte.