1870
3.152 mt.
Edward R. Whitewell, Christian Lauener, Santo Siorpaes
PIZ POPENA
Südgrat (IV)
700,- €
ab
Der Berg
Der Piz Popena im Cristallomassiv ist ein echter Geheimtipp. Einer der exklusivsten Dolomitengipfel überhaupt. Trotz seiner beachtlichen Höhe und seiner wunderschönen Form wird er nur sehr selten bestiegen. Dabei hat der Südgrat (Via Inglese) durchwegs wunderbaren Fels und atemberaubende Kletterei in einem absolut einmaligem Ambiente zu bieten. Wer die Dolomiten von ihrer schönsten Seite kennen lernen möchte, für den ist diese Tour genau das Richtige. Ein Gipfel von dem selbst die Drei Zinnen nebenan nur noch klein aussehen.
Die Tour
Piz Popena - Südgrat: Der Anstieg über den Südgrat erfolgt vom Passo Tre Croci aus. Es geht zunächst durch Latschen über einen angenehmen Weg empor, bis das große Schotterfeld zwischen Cristallo und Piz Popena erreicht wird. Über Pfadspuren geht es weiter bis zum Einstieg an einer Rampe, welchen zum eigentlichen Grat führt. Ab hier beginnt eine traumhaft schöne Kletterei auf bombenfestem Fels über mehrere große Türme hinweg. Die Schwierigkeit bewegt sich meist im II.-III. Grad mit zwei kurzen Stellen IV. Absolut begeisternde Kletterei mit atemberaubenden Tiefblicken. Vom Einstieg bis zum Gipfel sind es insgesamt 600 Höhenmeter, die man kletternd am Grat zurücklegt. Dementsprechend lang ist diese Tour. Der sehr komplexe Abstieg über den Normalweg erfordert nochmal volle Konzentration und macht diesen Anstieg zu einer komplett tagesfüllenden Tour von 11-12 Stunden - nicht selten werden auch Steigeisen und Pickel beim Abstieg benötigt, was das komplette Repertoire an alpiner Erfahrung erfordert. Man wird dafür jedoch mit einem sehr exklusiven Traumgipfel belohnt.
Leistungen
Diese Leistungen sind im Preis dabei:
- Gesamte Organisation und Führung durch einen staatlich geprüften Bergführer
Zusatzkosten für die Teilnehmer:
- Transfers vom und zum Treffpunkt
- Individuelle Trinkgelder
* Leihausrüstung (10,-€ pro Ausrüstungsgegenstand)
Informationen
Fakten
Ort:
Cristallo Massiv
Beste Jahreszeit:
Mitte Juli - September
Dauer:
1 Tag
Treffpunkt:
Passo Tre Croci
Anforderungen
Sicherheisrelevant
- Klettern im III-IV. Grad
- Trittsicherheit auch auf losem Geröll
Genussrelevant
- Schwindelfreiheit
- Sehr gute Kondition für einen langen Klettertag mit anstrengendem Auf- und Abstieg (Tourendauer 11-12 Stunden!)
Programm
Wir treffen uns am Passo Tre Croci, wo wir unsere Ausrüstung kurz checken und dann früh aufbrechen werden. Wir folgen dem guten Weg bis wir die großen Schotterfelder, welche von der Cristalloscharte Richtung Süden herunterziehen erreichen. Bald orientieren wir uns nach rechts zur Einstigsrampe, der Südgrat des Piz Popena ist bereits bestens sichtbar.
Wir folgen der Rampe weglos bis zum Grat. Ab hier beginnt die begeisternde und von der Wegfindung her zum Teil recht komplexe Kletterei am Südgrat (max. IV). Wir klettern in der wärmenden Sonne auf wunderbarem Fels und genießen ein exklusives Klettererlebnis, wo wir zügig an Höhe gewinnen. Nach 600 Höhenmetern lediglich am Grat kletternd (und deutlich mehr Kletterstrecke) erreichen wir den Gipfel.
Ein traumhaftes Panorama auf den benachbarten Monte Cristallo, die Hohe Gaisl sowie die gesamte Prominenz der Sextner Dolomiten mit den von hier oben nur klein wirkenden Drei Zinnen sowie der Tofana, Sorapiss, Antelao, Monte Pelmo und vielen vielen weiteren Gipfeln erwartet uns. Dank der großen Höhe des Piz Popena versperrt kein anderer Gipfel unsere Aussicht.
Der komplexe Abstieg über den Normalweg erfordert nochmal unsere gesamte Aufmerksamkeit. Nach gut 11 Stunden erreichen wir wieder den Passo Tre Croci, wo wir unser Auto geparkt haben. In der Tasche einen der am seltensten bestiegenen Gipfel der Dolomiten über eine absolut traumhafte Route. Eine Tour, die sich im Tourenbuch mehr als sehen lassen kann.
Die Geschichte der Erstbesteigung
Am 16. Juni 1870 gelang dem Engländer Edward R. Whitewell zusammen mit dem Schweizer Christian Lauener sowie dem einheimischen Bergführer Santo Siorpaes die Erstbesteigung dieses Gipfels. Damals galt der Gipfel des Piz Popena sogar als höchste Erhebung des Cristallomassivs. Doch bereits Paul Grohmann sowie der deutsche Geograph Gottfried Merzbach stellten 1877 fest, dass diese erste Vermessung nicht stimmen konnte. Tatsächlich gelang W. Eckerth 1886 eine erste genauere Vermessung, wo der Nachbargipfel Monte Cristallo 69 Meter höher ausfiel. Der Anstieg über den Südgrat (Via Inglese) gelang am 4. August den Briten S. Phillimore und A. G. S. Raynor mit den drei Führern Antonio Dimai, Michael Innerkofler jr. sowie Zaccaria Pompanin. Erst 1981 bargen Mitglieder des CAI ein historisches Gipfelbuch vom Piz Popena, mit Einträgen von Angelo Dibona, Emilio Comici oder Ettore Castiglioni.