1854
3.851 mt.
Stephan Steinberger
KÖNIGSSPITZE
Normalweg (AD-)
550,- €
ab
Der Berg
Im Dreigestirn von Ortler, Zebru sowie der Königsspitze ist sie der Berg mit der eindrücklichsten Erscheinung. Der mächtige Felsblock des Ortler, der zwar der höchste der drei ist, hat eine wesentlich weniger beeindruckende Gestalt als die schlanke, steile und kühne Königsspitze. Dementsprechend anspruchsvoll ist auch ihre Besteigung. Im Sommer sind die objektiven Gefahren durch Steinschlag groß, sodass in der Regel nur ein kurzes Zeitfenster für eine sichere Besteigung zur Verfügung steht. Im Winter ist sicheres Skifahren in ständigem Absturzgelände absolut essentiell. Trotzdem - oder gerade deshalb übt die Königsspitze einen ganz besonderen Reiz auf uns Bergsteiger aus und viele Träumen davon, einmal auf dem Gipfel des formschönen gleichzeitig zweithöchsten Berges Südtirols zu stehen.
Die Tour
Königsspitze - Normalweg: Treffpunkt für die Tour ist in Sulden, bei der Talstation der Seilbahn zur Schaubachhütte, mit welcher wir gleich die ersten 600 Höhenmeter gemütlich zurücklegen. Ab der Schaubachhütte geht es zu Fuß weiter. Wir peilen den Gletscher der Suldenspitze an, überschreiten diese und gelangen zur Casatihütte (Übernachtungsmöglichkeit). Nach weiteren 500 Höhenmetern Abstieg erreichen wir die Pizzinihütte, wo wir übernachten werden. Am darauffolgenden Tag haben wir nochmal etwas mehr als 1.100 Höhenmeter bis zum Gipfel vor uns. Zunächst auf einem gut markierten Steig bis zum Cedecferner (Vedretta del Gran Zebru) und über eine steile Firnflanke (bei Ausaperung über steilen brüchigen Fels) bis zur unteren Schulter. Ab hier entlang von über 40° steilen Firnflanken bis zur Oberen Schulter, weiter auf den Grat und über diesen mit beeindruckendem Tiefblick in die Nordwand in Kürze zum Gipfel.
Leistungen
Diese Leistungen sind im Preis dabei:
- Gesamte Organisation und Führung durch einen staatlich geprüften Bergführer
- Alle erforderlichen Reservierungen werden vorab gemacht
Zusatzkosten für die Teilnehmer:
- Übernachtung auf der Pizzini Hütte
- Transfers vom und zum Treffpunkt
- Spesen (Übernachtung) für den Bergführer
- Individuelle Trinkgelder
* Leihausrüstung (10,-€ pro Ausrüstungsgegenstand)
Informationen
Fakten
Ort:
Ortlergebirge
Beste Jahreszeit:
Juni - Juli
Dauer:
2 Tage
Gipfeltag 8 Stunden
Treffpunkt:
Parkplatz Talstation Seilbahn in Sulden
Anforderungen
Sicherheisrelevant
- Gletschererfahrung
- Sicheres Gehen mit Steigeisen
Genussrelevant
- Schwindelfreiheit
- Sehr gute Kondition für einen langen Tag auf höchster Konzentration
- 1150 Höhenmeter am Gipfeltag
Programm
Treffpunkt zu einem ausgemachten Zeitpunkt am Parkplatz der Seilbahn zur Schaubachhütte in Sulden.
Kurzer Ausrüstungscheck und dann starten wir mit der Bahn zur Schaubachhütte.
Ab der Schaubachhütte über den Gletscher auf die Suldenspitze und weiter zur Casatihütte. Alternativ über die Eisseespitze und den Eisseepass ebenfalls bis zur Casatihütte (3-4h). Übernachtung entweder hier oder auf der wesentlich gemütlicheren Pizzinihütte - dann sind allerdings nochmal 500 Höhenmeter Abstieg erforderlich. (+1h)
Am zweiten Tag von der Hütte aus auf den Cedec Ferner und über eine steile Firn oder Felsflanke auf die untere Schulter.
Ab hier mit Steigeisen weiter entlang von bis zu 45° steilen Firnflanken auf die Obere Schulter und weiter auf den Gipfelgrat. In Kürze zum Gipfel. Ab Hütte 4-5 Stunden.
Abstieg entlang der Aufstiegsspur bis zum Cedecgletscher. Dann Quer entlang von Steigspuren bis unterhalb der Casatihütte. 300 Höhenmeter Gegenanstieg und Abstieg nach Sulden. (ca. 4 Stunden Abstieg)
Gesamte Dauer der Tour ca. 8 Stunden.
Die Geschichte der Erstbesteigung
Die Erstbesteigung durch Stephan Steinberger 1854, der ausgehend vom Stilfser Joch über die Südflanke der Königsspitze den Gipfel erreicht haben soll, ist bis heute umstritten. Seine Route hatte 2750 HM Aufstieg, sowie eine Strecke von 24 Kilometern, die er angeblich in 18 Stunden zurückgelegt haben soll. Louis Philipp Friedmann, ein österreichischer Alpinist, versuchte 1892 die Route nachzuvollziehen und benötigte trotz guter Verhältnisse viel länger für den Weg. Er hielt Steinbergers Schilderung für unglaubhaft. Neuere Erkenntnisse sprechen jedoch auch für Steinberger. Zum einen dürften die Verhältnisse 1854 wesentlich besser gewesen sein, zum anderen beschrieb er die Aussicht vom Gipfel sehr adäquat.