1859
4.194 mt.
Francis Fox Tuckett, Johann Josef Benet, Peter Boren, Victor Tairraz
ALETSCHHORN
Südwestrippe (AD-, II)
1.900,- €
ab
Der Berg
Das majestätische Aletschhorn steht mitten unter den gewaltigen Fels- und Eisriesen des Berner Oberlandes. Umzingelt von einigen der größten Eisflächen Europas, unter anderem mit der größten Gletscherzunge der Alpen, dem Aletschgletscher, hat er den Ruf, der kälteste Berg im gesamten Alpenraum zu sein. Ausnahmslos alle Anstiege auf diesen abgelegenen Gipfel sind lang, anspruchsvoll und erfordern neben einer guten Akklimatisierung eine Bombenkondition. Sogar dann, wenn man die Tour an 3 Tagen bewältigen möchte. Denn selbst der Hüttenzustieg ist mit über 4 Stunden, einem ständigen Auf- und Ab und somit auch auf dem Rückweg mit vielen Gegenanstiegen sehr lang. Am Gipfeltag sind es nur von der Hütte bis zum Gipfel und wieder zurück zur Hütte bereits 2.000 Höhenmeter die es zu bewältigen gilt, bis man den zweithöchsten Punkt im Berner Oberland erreicht. Überragt wird das Aletschhorn in dieser Region lediglich vom Finsteraarhorn. Belohnt für die Anstrengungen wird man dafür mit einem der exklusivsten Gipfel der Alpen. Dafür lohnt es sich definitiv den Trainingsplan akribisch durchzuführen und die nötigen körperlichen Anforderungen zu trainieren.
Die Tour
Aletschhorn - Südwestrippe: Auch wenn das Aletschhorn als kältester Berg der Alpen gilt, sollte das niemanden von einer Besteigung abschrecken. Denn der heute übliche Normalweg führt entlang der Südseite des Berges, genauer gesagt über die Südwestrippe entlang einer abwechslungsreichen Hochtour, die im Grunde alles zu bieten hat, was das Herz eines Bergsteigers höher schlagen lässt, bis zum zweithöchsten Punkt in den Berner Alpen. Doch zunächst gilt es den langen, dafür aber wunderschön angelegten Höhenweg von der Belalp bis zur Oberaletschhütte zu bewältigen. Die Hütte liegt hoch über dem Oberaletschgletscher und ist wunderschön gelegen. Am nächsten Morgen heißt es jedoch zunächst gut 200 Höhenmeter über steile (abgesicherte) Felswände auf den Gletscher abzusteigen und entlang der Gletscherzunge einen Weg durch das Geröll, welches der Gletscher mit sich transportiert, zu finden. Ist man dann endlich am Fuß des Berges angelangt, geht es über eine steile Moränenflanke bis zur ersten Felsrippe. In erstaunlich gutem Fels geht es entlang der Rippe bis zum Gletscher und abschließend in einer steilen Eis- und Felsflanke bis zum Gipfel. Die klettertechnischen Schwierigkeiten sind nie schwieriger als II und an der über 35° steilen Gipfelflanke erhöhen die angebrachten Sicherungsstangen die Sicherheit enorm. So steht einem genussvollen Konditionshammer in einer atemberaubenden Landschaft nichts im Weg. Definitiv eine Tour, wo der große Massenansturm selbst bei Traumwetter und besten Verhältnissen in der Regel komplett ausbleibt.
Leistungen
Diese Leistungen sind im Preis dabei:
- Gesamte Organisation und Führung durch einen staatlich geprüften Bergführer
- Alle erforderlichen Reservierungen werden vorab gemacht
Zusatzkosten für die Teilnehmer:
- Seilbahnticket Belalp (Hin- und Retour)
- 1x Hüttenübernachtung mit HP auf der Oberaletschhütte
- Spesen (Übernachtung, Seilbahn) für den Bergführer
- Individuelle Trinkgelder
* Leihausrüstung (10,-€ pro Ausrüstungsgegenstand)
Informationen
Fakten
Ort:
Berner Oberland
Beste Jahreszeit:
Ende Juni - Anfang September
Dauer:
3 Tage
Treffpunkt:
Blatten bei Naters - Talstation Seilbahn Belalp
Anforderungen
Sicherheisrelevant
- Trittsicherheit
- Sicheres gehen und klettern mit Steigeisen
- Kletterei bis zum II. UIAA Grad
Genussrelevant
- Schwindelfreiheit
- Gute Akklimatisierung
Programm
1. Tag: Hüttenzustieg Oberaletschhütte
Wir treffen uns in Blatten bei Naters an der Talstation der Seilbahn zur Belalp. Nach einem kurzen Materialcheck lösen wir das Seilbahnticket für die Berg- und Talfahrt und beginnen unseren Hüttenzustieg zunächst gemütlich leicht bergab. Insgesamt 4 Stunden werden wir mit dem abwechslungsreichen Hüttenzustieg beschäftigt sein und dabei zahlreiche Höhenmeter in ständigem Auf- und Ab zurücklegen.
2. Tag: Aletschhorn
Früh klingeln in der Oberaletschhütte die Wecker der Gipfelaspiranten. Ein langer Marsch steht uns bevor, welcher uns zunächst von der Hütte über eine mit Seilen und Leitern versicherten senkrechten Felswand 200 Höhenmeter hinunter zum Gletscher führt. Entlang der von Geröll komplett bedeckten Gletscherzunge suchen wir uns den besten Weg zum Einstieg und einfachsten Weg über die steilen Moränenflanken die Südwestrippe zu erreichen. In kurzweiliger Felskraxelei geht es Höhenmeter für Höhenmeter bergauf. Erst auf 3.400 Metern erreichen wir den Gletscher. Vor allem die letzten 450 Höhenmeter haben es dann nochmal in sich, bis wir nach 6-7 Stunden Aufstieg den Gipfel erreichen. Der Abstieg führt uns dann wieder entlang des Aufstieges zurück zur Hütte (nicht zu vergessen: Es warten am Ende wieder die 200 Höhenmeter Gegenanstieg vom Gletscher hoch zur Hütte ;)
3. Tag: Abstieg zurück ins Tal
Ausgeschlafen und mit neuen Kräften geht es über den Panoramaweg wieder zurück zur Belalp und mit der Seilbahn zurück zum Ausgangspunkt in Blatten.
*Der Bergführer wird nach dem Gipfel wieder komplett ins Tal absteigen.
Die Geschichte der Erstbesteigung
Von Fiesch aus stieg die Seilschaft der Erstbesteiger (bestehend aus Francis Tuckett mit seinen Bergführern Johann Benet, Peter Boren und Victor Tairraz) über das Eggishorn auf den Aletschgletscher. In der Region Mittelaletsch schlugen sie ihr Biwak auf. Unvorsichtigerweise lies Tuckett den mitgeführten Wein bei den Bergführern in einer Höhle, welche sonst auch Jäger zum Biwakieren nutzten, während der Engländer im Freien schlief. Am Morgen hörte er lauten Gesang aus der Höhle. Die Bergführer waren dem Wein äußerst zugetan, komplett betrunken und außerstande das Aletschhorn zu erklimmen. Es musste ein Ruhetag eingelegt werden. Am dritten Tag dann war es so weit. Die Seilschaft stieg weiter über den Mittelaletschgletscher hinauf zum Aletschjoch und entlang des Firngrates bis zum schmalen Nordostgrat, welche sie bis zum Gipfel des Aletschhorns führte. Die Route ist auch heute noch der kürzeste und technisch einfachste Weg bis zum Gipfel, allerdings muss man dabei ohne bewirtete Hütten auskommen (und stand heute auch ohne Biwakschachtel, die von einer Lawine zerstört wurde).